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bezugnehmend auf das Zitat aus dem Interview mit Franz Müntefering in der FAZ vom 3.5.2009 “.. Dieser Kapitalismus gehört in die Mülltonne ..” Interview mit Müntefering vom 3.5.2009 in FAZ
Das war ein höchst interessantes Interview, dass Herr Müntefering dort dem Journalisten gegeben hat. Und obwohl Herr Müntefering nicht immer meine politische Meinung vertritt, hat er doch ziemlich genau beschrieben, was das eigentliche Problem in dem heutigen Kapitalismus ist.
Es wird sich immer gerne auf die “soziale Markwirtschaft” von Ludwig Erhard berufen, aber Tatsache ist doch, dass es diese soziale Marktwirtschaft von Ludwig Erhard gar nicht mehr gibt. Zu Ludwig Erhards Zeiten hat es keinen globalisierten Markt in der Form gegeben. Es war auch nicht so, dass die Chefs von den Konzernen das 1000 fache ihres Arbeiters verdienen. Geblieben ist das Wort Marktwirtschaft, aber auf jeden Fall nicht “sozial”. Sozial heißt doch auch, dass es in irgendeiner Form auch gerecht zu geht. Und Lasten auch gleichmäßig verteilt werden. Wenn aber der Gewinn eines Unternehmens auf Einzelpersonen verteilt wird und das Risiko auf die Allgemeinheit abgewälzt wird, wie in der heutigen Zeit, kann das nicht gerecht sein.
Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus 1989, namentlich mit dem Fall der Mauer, ist auch im Westen mit dem Kapitalismus etwas geschehen. Es hat eine Maßlosigkeit bei “den herrschenden Klassen” Einzug gehalten, die sich gegenseitig die Bälle zu spielen (Politik und Wirtschaft). Während in den Medien immer von der “Gier” des kleinen Mannes die Rede ist, der hinter jeder Rabattaktion, her läuft, weil er Angst hat, etwas zu verpassen, ist es in Wirklichkeit eine Gier der “Führenden”, die den Hals einfach nicht voll kriegen. (Entschuldigung für diesen Ausdruck). Mit welchem Recht hat ein entlassener Bahnschef, oder Bankenchef einen Abfindungsanspruch von 20 – 40 Millionen, während sein ehemaliger Mitarbeiter betriebsbedingt mit einem Händedruck gekündigt wurde? Natürlich heißt es jetzt Verträge, Verträge … . Aber wer hat denn diese Verträge damals ausgehandelt?
Dieser Raubtierkapitalismus, wo es einfach keine Regeln mehr gibt, und nur noch der Stärkste sich durchsetzt, war zu der Zeit, als es noch Ost und West gab, nicht zu beobachten. Seltsamer Weise hat der Kommunismus als Korrektiv für den Kapitalismus gewirkt.
Danke, Herr Müntefering, für dieses Interview. Hoffentlich ist es nicht nur Wahlkampfgetöse, sondern auch wirklich der Wille, etwas verändern zu wollen. Tipp für den nächsten Wahlkampf .. Die SPD sollte nicht so sehr sich mit sich selbst beschäftigen, auch nicht mit dem politischen Gegner, auch nicht soviel darüber nachdenken, was denn jetzt der Wähler denkt. Die Finanzkrise ist vielleicht auch eine Chance für die SPD über die eigenen politischen Inhalte nachzudenken, denn “soziale Gerechtigkeit” war doch immer ein Thema, dass die SPD besetzt hält, und sollte nicht anderen Parteien überlassen werden, wie z.B. die Linke.
Wenn Sie dass, was Sie in dem Interview gesagt haben, umsetzen wollen, sollte das als Thema für den nächsten Wahlkampf reichen und wäre politische Arbeit für das nächste Jahrzehnt.
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